Einmal Gold, einmal Bronze
Dirk Lümkemann und Patrick Horst bei den Deutschen Senioren-Meisterschaften 2022 in Ingelheim
Eine kleine Delegation unseres Herren-55-Regionalligateams, bestehend aus Patrick Horst (DTB 59) und Dirk Lümkemann (DTB 150) machte sich vom 1. bis 7. August auf die Reise nach Rheinland-Pfalz, wo in Ingelheim die diesjährigen Deutschen Tennis-Meisterschaften der Senioren ausgetragen wurden. Der Spaß stand im Vordergrund: Im Doppel wollte man eine gute Rolle spielen, im Einzel vielleicht die erste Runde überstehen oder aber es in der Nebenrunde weit bringen, um die Woche nicht nur im Schwimmbad verbringen zu müssen. Diese Ziele wurden alle erreicht – und Zeit für den Sprung ins kühlende Nass und den Biergarten im schönen Mainz blieb am heißesten Tag der Woche (37 Grad im Schatten) auch.
Die Sensation: Im Doppel reichte es sogar zu Bronze! Bei sechs gemeldeten Paaren wurde der Wettbewerb im Round Robin mit zwei Dreiergruppen ausgetragen. Im ersten Spiel ihrer Gruppe trafen Patrick und Dirk leider auf die Doppel-Weltmeister Herren 50 des Jahres 2017, Ralph Schmücking und Rene Sturm aus Hessen (http://www.tennis-tbda.de/tbda/archiv/2017/20171114renesturm_weltmeister.pdf). Das Match ging chancenlos mit 0-6, 1-6 verloren. Doch Patrick und Dirk lernten von ihren Bezwingern und machten sich deren Motto „Du musst kämpfen!“ (https://dumusstkaempfen.de/) nach der gleichnamigen Initiative des viel zu früh verstorbenen Darmstädter Tennisspielers Jonathan Heimes zu eigen. Im zweiten Spiel ihrer Gruppe waren sie voll da und siegten 6-4, 6-1. Der Sieg reichte zur Eroberung des 3. Platzes im Gesamtranking.
Dieser Erfolg war umso höher zu bewerten, als Patrick und Dirk nur einen Tag zuvor im Einzel der Nebenrunde Herren 55 gegeneinander antreten mussten. Das war eine harte Belastungsprobe für die Freundschaft der zwei, sind sie doch beide gnadenlos erfolgsorientierte Spieler. So kannte Dirk im ersten Satz bei seinen hammerharten Returns von weit hinter der Grundlinie keinerlei Gnade und blieb immer in Schlagdistanz zu dem mit einem Break führenden Patrick. Als dieser beim Stande von 4-3 erneut Wirkungstreffer und einen Breakball hinnehmen musste, stellte er unter Beweis, dass auch er hammerhart sein konnte. Mit einem Aufschlag von unten à la Kyrgios wehrte er den Breakball ab und setzte fortan insgesamt auch mehr Stopps ein – eine Strategie, die Dirk „brach“. Er blieb jedoch bei seiner Linie, schön und hart zu spielen und ignorierte die kurzen Bälle. Am Ende hieß es 6-4, 6-0 für Patrick. Dirk erwies sich als fairer Sportsmann, wurde von den Zuschauern zum „Spieler der Herzen“ gewählt und war seinem Doppelpartner schon bald nicht mehr böse.
Patrick lief dann in den restlichen beiden Einzeln der Nebenrunde zu ganz großer Form auf – eine Form, die ihn sicher ins Viertelfinale, vielleicht sogar Halbfinale der Hauptrunde getragen hätte. Dort hatte er das Erstrundenmatch mit viel Pech 6-4, 6-7 und 2-6 gegen einen bärenstarken Gegner verloren, hatte sich also nichts vorzuwerfen. Im Halbfinale der Nebenrunde bekam es Patrick dann mit Gundolf Borgmann, der deutschen Nr. 53 und einer LK 4,9, zu tun. Er bewältigte die Herausforderung bravourös und kämpfte den zähen Borgmann 6-2 und 6-2 nieder. Im Finale gegen Peter Skoczek, die Nr. 29 der Deutschen Rangliste, war dann schon eine feinere Klinge vonnöten. In seinem mit Abstand besten Turnierspiel dominierte Patrick den Dietzenbacher nach Belieben und holte sich mit 6-3 und 6-0 den Deutschen Meistertitel der Nebenrunde bei den Herren 55.
Auch Dirk war mit seiner Bilanz bei den Deutschen Meisterschaften zufrieden: Bronze im Doppel und ein Sieg im Einzel in der Nebenrunde. Auch hatte er großen Anteil am Einzelsieg von Patrick in der Nebenrunde. Ohne sein präzises Einschlagen und punktgenaues Coaching wäre dessen Sieg bei weitem nicht so glanzvoll ausgefallen. Und, auch dies ist nicht gering zu veranschlagen: Dirk hatte die Zeit genutzt, um Freundschaften zu schließen und Geschäftspartner zu akquirieren. Ein Ausflug zu den Deutschen Meisterschaften ist also nicht nur in sportlicher Hinsicht ein Gewinn!
Berichterstatter (auch in eigener Sache): Patrick Horst