Es geht auch anders

Jannik Höffgen steht beim Hamburger SV für eine Personalpolitik ohne „Transferkartenwahn“

Seit mittlerweile zwei Spielzeiten geht die Regionalliga Nord bundesweit einen Sonderweg in der Personalpolitik – anstatt eine gewisse Ausgewogenheit zwischen kurzfristigem Erfolg und langfristiger Entwicklung anzustreben wird gnadenlos geklotzt. Frei nach der Devise „Darf es ein Transferkartenspieler mehr sein“ wird – äußerst kritisch beäugt vom Rest der Republik – jede Nachhaltigkeit über Bord geworfen. Mittlerweile sogar während der Saison wirddas Postenroulette angeworfen und das Personal durchgetauscht. Auf der Strecke bleiben regelmäßig einheimische und nachwachsende Spieler, denen nur die Rollen bleiben die man mit dem wenig schmeichelhaften Begriff des „Ergänzungsspielers“ verbindet.

Einzig ein Club im Westen Hamburgs hält das Nachhaltigkeitsprinzip aufrecht und versucht auch die Schlüsselpositionen im Kader mit eigenen Spielern zu besetzen: der Hamburger SV. Eine Vorgehensweise die neben der Gefahr mangelnder sportlicher Konkurrenzfähigkeit der Mannschaft auch für die einzelnen Spieler durchaus nicht nur ungeteilte Freude bedeutet: sich hinter einer Vielzahl von Transferkartenspielern zu verstecken ist beim Team aus Stellingen nicht möglich – auch in den Special-Teams wird voller Einsatz von den Lokalmatadoren verlangt.

Wohl kaum einer der langjährigen Regionalligaspieler verkörpert diese Rolle so wie Jannik Höffgen: seit fast einem Jahrzehnt gehört er zu den Topscorern der Liga, übernimmt in genau der Art und Weise Verantwortung wie man es landauf landab seit Jahrzehnten von „den Ausländern“ erwartet. Zusammen mit Marcel Schlode und Robin Richter bildet er das Herz der Mannschaft – schon mit 16 debütierte das Trio in der ersten Mannschaft. Ein Wechsel zu einem anderen Club stand für Jannik nie zur Diskussion. Stattdessen wird der gebürtige Pinneberger auch in der kommenden Saison wieder sein Scoreboard anreichern – 30 Punkte sollten es schon sein. Ein Wert der bei den anderen Clubs üblicherweise den Transferkartenspielern überlassen wird – aber eben nicht beim HSV.

 Sportdirektor Marcel Schlode sagte zu der Vertragsverlängerung von Jannik: „Jannik ist unser Nummer eins Center und gehört er zu den besten Spielern der Liga. Ich denke er kann eine Offensive führen und wir werden weiterhin viel Spass an seinem Spiel haben.“

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